Der Sohn des Eieruhrschwimmers


Brodelnd zerplatzen die Blasen und werfen kleine, heiße Tröpfchen über den Rand des Topfes, in dem die Eier hüpfen und dabei unstetig auf den Boden klopfen.

fruehstuecksei_dauni_01Aus der Eieruhr sind bereits zwei Liter ausgelaufen, über den Rand der Arbeitplatte und an der Tür des Küchenschrankes herabgeronnen und haben meine Socken durchnässt. Ein gutes 3-Liter-Ei muss einen butterweichen Dotter haben.

Ich bestreiche zwischenzeitlich den Vollkorntoast sorgfältig und gleichmäßig mit Butter und vergesse dabei die Zeit.

Der Schwimmer der Eieruhr berührt den Boden und ein leises Klingeln ertönt.
Als ich nicht sofort reagiere klingelt es erneut, aber ich möchte diesen Toast noch fertig streichen. Auf ein paar Milliliter kommt es jetzt auch nicht mehr an. Ich muss später ohnehin wischen.
Unwirsch beginnt der Schwimmer zu schreien, denn er mag es nicht, wenn man ihn nicht beachtet.

„Hey! Hast Du Eier in den Ohren? Ich bin ein Schwimmer und kein ‚Warter‘! Ich hab‘ jetzt die Schnautze voll. Mein Sohn kommt heute und ich kann nicht ewig warten, bis Du Dein Toast-Schmier-Meisterstück abgeschlossen hast!“

Missmutig zieht er von dannen.

Nun, er hat Recht. Die Eier sind etwas fest.

4 Antworten zu “Der Sohn des Eieruhrschwimmers

  1. Ein 3-Liter-Ei! Buah! Ist das von einem Dinosaurier gelegt worden?

    • Nein, ein 3-Liter-Ei ist ein Ei, das so lange gekocht wird, wie 3 Liter Wasser benötigen, durch meine Traum-Eieruhr zu fließen.
      Schließlich ist ein 3-Minuten-Ei ist ja auch nicht 3 Minuten groß.
      Mensch, Mensch, dass man manchen auch noch die einfachsten Zusammenhänge erklären muss … 😉

  2. Tut mir leid, dass ich so begriffstutzig war. Aber jetzt habe ich verstanden: Du hast einen Spülkasten als Eieruhr!

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