Ich gebe zu, ich sah es kommen …


Ich dachte noch: „Der Teller steht etwas wacklig zum Trocknen an die Tasse gelehnt.“ Aber aus einem unerfindlichen Grund sah ich keine Veranlassung, dies zu ändern.

Minuten später höre ich ein Scheppern aus der Küche …

rollei-scherben

Nicht dass mir das neu wäre.
Wie oft habe ich schon gedacht, ich solle dies oder jenes heute noch erledigen, weil ich morgen vielleicht nicht mehr dazu komme!
Und wie oft hatte ich damit Recht!

Irgendetwas scheint meinen „gesunden Menschenverstand immer wieder zu belabern, er solle nicht so pingelig sein, einmal etwas riskieren, es werde schon nicht ’so schlimm‘ kommen.

Oft genug kommt es ’so schlimm‘.

Wozu muss ich etwas riskieren, das ich ohne nennenswerte Einschränkungen vermeiden könnte?
Wieso muss ich auf dem Randstein balancieren, obwohl ich mir gerade vor ein paar Monaten eine Sehne am Fußgelenk gedehnt habe?
Weshalb stelle ich nicht den Wecker, wenn ich Brötchen in den Ofen schiebe, obwohl ich daran denke und weiß, dass ich so etwas gerne vergesse?
Warum schreibe ich keinen Einkaufszettel, obwohl ich ahne, dass ich die Hälfte vergessen habe, bis ich im Geschäft stehe?

Es gibt da einen Saboteur unter meinen multiplen Persönlichkeiten!

Doch wenn ich ihn finde, werde ich ihn wohl wieder laufen lassen, weil ich denke, er werde wohl nichts mehr anstellen …

15 Antworten zu “Ich gebe zu, ich sah es kommen …

  1. oooh, ein zebrateller!

  2. Ich gebe zu (schon wieder ein Geständnis), das ist nicht mein Teller. Der hätte sich schlecht photographieren lassen, weil er über die ganze Küche verteilt war …

  3. da bin ich ja fast froh, bei so hübschen tellern ist so etwas immer doppelt traurig.
    hatte mich auch schon gefragt, ob du die scherben extra so elegant zusammengelegt hattest. 😉

  4. Es war zwar ein Rosenthal-Teller, aber nur in dezentem Weiß.

  5. „lach“, das kommt mir ja so bekannt vor… – Du hast den „inneren Saboteur“ hoffentlich nicht zu mir gesandt? Aber nein, das kann nicht sein, der scheint einen Zwillingsbruder zu haben 😉

    • Ne, Ronja, der bei Dir muss ein anderer sein. Meiner schleicht noch bei mir rum.
      War am Wochenende (wegen Kurzarbeit bis heute) bei meiner Freundin.
      Als ich wegfuhr, herrschte hier noch Ordnung (bin mir ganz sicher!), inzwischen hat er wieder alles durcheinander gebracht …

  6. Ich glaube, der Saboteur ist ein enger Verwandter des inneren Schweinehunds. Und ich fürchte, jeder hat ihn …

  7. lieber nedganzbachert, die multiple persönlichkeite scheint mir etwas viel nach entschuldigungen zu suchen, die es eigentlich nicht nötig haben netschuldigt zu werden.

    warum kann man(n) nicht einfach mensch sein und den dingen mal ihren lauf lassen ? ist es erzieherischer natur ?

    ich lehne mich inziwschen oft zurück und schau dem anrückenden desaster zu, lache und klopfe mir innerlich auf die schenkel. ganz besonders dann, wenn man mich vorher gefragt wie man es besser machen könnte – und dann nantürlich – wie selbstverständlich – nicht so gemacht hat.

    es ist ein herliches schauspiel.

  8. nicht dein teller? schade, ich wollte mich schon über den tollen küchenboden freuen 🙂

    lakritze – da geb ich dir absolut recht. geht mir auch immer so…

    liebe grüsse,
    aprikose

  9. Pingback: ich lese… « gokui signs

  10. … wie bist Du an diesen Artikel gekommen, den ich auch gerade geschrieben hatte? :-)))

    • Da gibt es diese Internetseite, von der man sich Post herunterladen kann, wenn einem gerade nichts einfällt, das man auf seinem Blog schreiben könnte …
      😉
      Ich war eben etwas schneller 😆

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