Fahles Licht wabert von Osten über die weite, reifbedeckte Eisfläche. Das Glitzern des Reifs lässt den nahenden Tag schon erahnen. Mit einem einzelnen leisen Knacken, springt ein feiner, schüchterner Riss in das noch unberührte Eis, dann ist wieder Stille.
Unter kaum vernehmbarem Ächzen, weitet sich der Spalt und seine filigranen Enden schneiden sich scheinbar mühelos weiter. Träume quellen zögerlich durch die enge Öffnung und bilden einen dünnen Film. Sie schmelzen die Reifkristalle und legen das darunterliegende Eis frei, durch das die Dunkelheit schimmert.
In Licht und Luft, ohne den Abschluss vor der Realität, wandeln sich die Träume langsam zu Gedanken. Hier flattern und taumeln sie vor Freude ob ihrer neuen Freiheit und ich werde sie bald nicht mehr erkennen. Doch ihre leeren Puppen liegen noch als Zeugen ihrer wahren Herkunft auf der harten, kalten Ebene, die ihren Aggregatzustand nur noch kurze Zeit gegen die Wärme des Tages verteidigen können wird.
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